FREEDIVING, FREITAUCHEN ODER APNOETAUCHEN: JEDER BEGRIFF MEINT DASSELBE, UND LETZTLICH GEHT ES DARUM, MIT NUR EINEM ATEMZUG ZU TAUCHEN.

WIRKLICH?

Historisch gesehen ist Freitauchen die älteste Art des Tauchens. Rund um den Globus mussten die Menschen, die am oder auf dem Wasser lebten, die Luft anhalten, wenn sie unter Wasser auf die Jagd gehen wollten: nach Muscheln, Krebstieren und Schwämmen, oder Fische jagen, Meeresalgen, Seegurken oder andere Meereswesen einsammeln. Manche nutzen noch immer die alten Techniken und traditionellen Weisen, wie beispielsweise die berühmten Ama in Japan.

Eine Frage, die ich und die meisten Freitaucher vermutlich häufig gestellt bekommen (gleich nach: „wie lange kannst Du die Luft anhalten?“ und „wie tief kannst Du tauchen?“) ist die nach dem Grund: „Warum tust Du das? Warum hältst Du die Luft an und gehst da runter?“

Es ist eine Frage, die in so vielen verschiedenen Weisen beantwortet werden kann, wie es Freitaucher gibt.

Für manche Menschen ist Freitauchen Teil des normalen täglichen Lebens, wie den bereits erwähnten Ama, die tauchen, um Nahrung zu beschaffen. Es kann auch der Job wissenschaftlicher Forschungstaucher oder Dokumentarfilmer sein. Manche halten die Luft an, um Sportarten wie Unterwasser Rugby auszuüben. Und wieder andere gehen darin auf, an Wettkämpfen teilzunehmen und täglich die Herausforderung an ihre physischen und mentalen Fähigkeiten anzunehmen und einen ganz eigenen Lebensstil zu entwickeln.

Was Du in AIDA Freitauchkursen lernen und üben wirst, ist Recreational Freediving, Freitauchen ohne Wettkampf. Und legst damit die Basis für eine mögliche weitere Entwicklung im Freitauchen, beispielsweise in Competitions, als Instructor oder welchen anderen Weg Du auch einschlagen möchtest. Selbst für einen Recreational Freediver können die Gründe für ihr Hobby ganz unterschiedlich sein.

Der eine möchte herausfinden, was Körper und Geist zu leisten in der Lage sind, die andere möchte einfach mehr Zeit unter Wasser verbringen. Ohne das ganze technische Equipment eines Gerätetauchers, und um näher bei den Lebewesen unter Wasser zu sein. Vielleicht fotografiert jemand gerne.

Was auch immer der Grund sein mag, zuvorderst steht immer die Freude an der Ruhe, der Entspannung und dem Frieden, die Freitaucher unter Wasser finden.


Neben all diesen Dingen gibt es noch den gesundheitlichen Aspekt. Im Freitauchen geht es nicht nur darum, möglichst lange den Atem anhalten zu können. Um das zu tun, musst Du erst einmal wissen und lernen, wie Deine Atmung funktioniert, und wie Du vollständig und effizient ein- und ausatmest. Viele Freitaucher bauen Yoga Übungen in ihr Training und ihr tägliches Leben ein, was auch einen guten Teil der Atemübungen des Pranayama beinhaltet.

Es gibt Freitaucher, die an Asthma litten, als sie mit Freitauchen begonnen haben. Indem sie lernten, richtig zu atmen und ihren Atem und die damit verbundenen Reize und Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren, haben manche es geschafft, sich ihrer Beschwerden großteils oder sogar komplett zu entledigen.


Freitauchen ist ein physisch anspruchsvoller Sport, selbst wenn man das Gefühl hat, dass das Wasser mich doch bis zu einem gewissen Grad und in eine bestimmte Tiefe trägt. Nichtsdestotrotz bedeutet der Druck auf den Körper und der Wasserwiderstand beim Tauchen, dass Dein Körper arbeiten muss.

Vor allem Anfänger unterschätzen darüber hinaus den mentalen Aspekt und dessen Belastung im Freitauchen, weil es etwas ist, das man nicht merkt. Aber das Unterbewusstsein nimmt das alles wahr: den äußeren Druck, die fehlende Luft, die Dunkelheit, die Tiefe, die Kälte und insgesamt eine Umgebung, in der wir nicht lange überleben. Dafür hat das Leben freundlicherweise Mechanismen entwickelt, die uns helfen, eine Weile unter Wasser zu verweilen. Und darüber hinaus braucht es viel Entspannung, und vor allem Zeit, wenn Du Deine Tauchtiefe, Distanzen oder die Dauer Deiner Atempause Schritt für Schritt verlängern möchtest. Nimm Dir die Zeit.

Entspannung ist das Schlüsselelement im Freitauchen, um mit Deinem Körper und Deinem Geist zu arbeiten und Hindernisse zu überwinden. Weil Freitaucher oftmals mit ganz substantiellen Dingen arbeiten, können sie diese (oftmals unbemerkt) in ihr normales Leben übertragen: seien es die Art und Weise wie ich atme, die eine oder andere mentale Fähigkeit oder die physische Entwicklung.


Freitauchen kann ein „Way of life“, ein faszinierendes Hobby oder eine Möglichkeit sein, etwas für Deine Fitness zu tun. Oder alles gleichzeitig. Was es ganz sicher nicht ist: ein Adrenalinsport. Freitauchen ist das genaue Gegenteil davon, es geht um körperliche und mentale Entspannung, um „Herunterfahren“. Und es geht einher damit, sich selber besser zu verstehen, zu lernen in sich hinein zu horchen und auf Körper und Seele zu hören. Man kann das Selbstwahrnehmung nennen. Letztendlich ist es eine wundervolle und potentiell weitreichende Erfahrung, die jeder machen kann, der sich offen auf das Freitauchen einlässt.

Also, grundsätzlich, ja, Freitauchen ist Tauchen mit einem Atemzug. Aber darüber hinaus ist es noch sehr viel mehr… was könnte es für Dich bedeuten?

LERNE FREITAUCHEN MIT MIR!